Jubiläumskonzert mit drei Formationen

… und Dirigentenpremiere

Ovationen für nachgeholtes Konzert zum 125-jährigen Bestehen des Musikvereins Zeutern

Bericht vom 22.10.2022 von Petra Steinmann-Plücker, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der BNN

Wer hätte das gedacht? Da fällt doch tatsächlich die erste Notenschrift des Badner-Liedes 1896 mit dem Gründungsjahr des Musikvereins Zeutern (MVZ) zusammen. Darauf hatte Ramona Rothermel hingewiesen, als sie eben diese Hymne als zweite Zugabe und Abschluss des Konzertabends ansagte. Ein Konzertabend, der ursprünglich bereits im vergangenen Jahr geplant war, dann aber wegen Corona abgesagt werden musste. Ein Konzertabend, der nun mit einem Jahr Verspätung das 125-jährige Jubiläum des MVZ gebührend und mit zahlreichen Besuchern in der Zeuterner Mehrzweckhalle feierte.

Bevor der erste Ton des Badner-Liedes angestimmt wurde, hatten die Musiker mit einem knapp dreistündigen Programm gezeigt, dass die Corona-Zwangspause sie nicht ausgebremst hatte. Die Tatsache, dass es das erste große Konzert war, das David Lagas leitete, obwohl er bereits seit 2019 als Dirigent mit dem Orchester arbeitet, macht deutlich, wie sich die Pandemie auf die Vereinsarbeit auswirkte. Nichtsdestotrotz mündeten die intensiven Vorbereitungen, unter anderem mit einem Probenwochenende, in einem Jubiläumskonzert, für das sich das Publikum mehrfach mit langanhaltendem Stehapplaus bedankte.

Den Beginn übernahm das Jugendorchester unter der Leitung von Georg Hirsch. Die jungen Musiker stimmten gekonnt mit Rock-Pop-Stücken auf den Abend ein. „Be-swingt“ und hardrockig, aber auch „blues-ig“ folgte die Jugend-Big-Band, dirigiert von Markus Hirsch, bevor das Hauptorchester „standesgemäß“, so Moderatorin Rothermel, mit der „Generations Fanfare“ den zweiten Konzertteil einläutete.

Der eindrückliche Beweis, dass Musik tatsächlich Generationen verbindet, wie Ramona Rothermel bemerkte, ist im MVZ zu finden. Hier bildet beispielsweise der 14-jährige Philipp Hirsch bereits die dritte Musikergeneration in seiner Familie, wobei sowohl Oma und Opa als auch seine Eltern nicht nur im Orchester spielen, sondern sich auch darüber hinaus im Verein engagieren. Philipp war im Übrigen mit seinem Altsaxophon in allen drei Formationen des Jubiläumskonzertes zu hören.

Dirigent David Lagas hatte mit dem Orchester ein überaus abwechslungsreiches Programm erarbeitet. Mit „Tirol 1809“ enthielt es sowohl ein bemerkenswertes Beispiel an Original-Blasmusikliteratur, als auch Musical-Hits aus „Tanz der Vampire“ sowie eine Erinnerung an die Jazz- und Soulsängerin Amy Winehouse. Daran anschließend präsentierten sich alle Musiker aus den drei Formationen gemeinsam mit der rockigen Ballade „The Story“.

Das Jubiläumskonzert bildete außerdem den festlichen Rahmen für die Auszeichnung langjähriger Musiker. So würdigte der stellvertretende Präsident des Blasmusikverbandes Karlsruhe, Thomas Barth, insgesamt acht MVZ-Mitglieder für 10, 20, 30 und 40 Jahre Engagement entsprechend mit Bronze, Silber und Gold.

Foto von Petra Steinmann-Plücker, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der BNN